Jahresempfang der MIT Bonn auf der MS Beethoven mit prominenten Gästen

Datum des Artikels 17.12.2022

Am 17. November lud die MIT zu ihrem traditionellen Jahresempfang ein. Mitglieder und politische Weggefährten der MIT trafen sich auf der MS Beethoven am Bonner Rheinufer. Der Jahresempfang stand unter dem Motto „MIT uns geht es weiter!“ Das Wortspiel sollte Optimismus trotz vielfacher Krisen verbreiten, die insbesondere dem Mittelstand schwer zu schaffen machen. Gastrednerin war die badische Unternehmerin Ruth Baumann, die sowohl in der MIT als auch in der CDU Mitglied des Bundesvorstandes ist. Kulinarisch wurde der Abend mit einem mittelständischen Buffet bereichert.

Nach der Begrüßung durch den Kreisvorsitzenden Peter Ibbeken nutzte der Landtagsabgeordnete und Fraktionssprecher der Bonner Stadtratsfraktion Guido Déus seine Grußworte, um ein deutliches Bekenntnis zur MIT und der Wichtigkeit der Wirtschaftspolitik in Bonn abzugeben. Deutliche Kritik übte Déus am momentanen Zustand der Stadtpolitik. Konkret nannte er die fehlenden Genehmigungsverfahren etwa für das Gewerbegebiet Pützchen oder den „Wohnpark 2“ in Bonn Beuel. In der Innenstadt sei das Parken teilweise um das 12-fache verteuert worden. Handwerker würden immer wieder Aufträge nicht mehr annehmen, weil sie nicht wüssten, wie sie vor Ort parken könnten. Déus beklagte die Pläne der Stadt, die Universität während der Umbauphase aus der Innenstadt auszuquartieren, sowie die mangelnde Anbindung Bonns an den Rhein-Sieg-Kreis.

Angela Erwin sprach als Vorsitzende der MIT in Nordrhein-Westfalen ebenfalls ein kurzes Grußwort und bekannte sich zum Industriestandort Deutschland und insbesondere NRW. Auch und gerade in Krisenzeiten seien pragmatische Lösungen und keine Ideologie gefragt.

Höhepunkt des Abends war der Vortrag von Ruth Baumann. Ihr Titel lautete: „Forsches Mundwerk für starkes Handwerk“. Den damit geweckten Erwartungen wurde sie in ihrem temperamentvollen Vortrag voll gerecht. Launig und mit anschaulichen Beispielen nahm sie das Gutmenschentum und den grünen Zeitgeist auseinander. Als Straßenbauunternehmerin, „die auch Fahrradwege baut“, machte sie auf die vielen bürokratischen Probleme aufmerksam, mit denen man heute in Deutschland konfrontiert wird. Die CDU müsse dringend Profil entwickeln und dürfe nicht als Plagiat der Grünen auftreten. Der Green Deal überfordere die Wirtschaft und sei „eine Kriegserklärung an den Mittelstand“. Greenwashing und die „Sekundenkleber der letzten Generation" seien Zeichen der um sich greifenden spätrömischen Dekadenz. Den eigentlichen Facharbeitermangel, führte Baumann aus, gebe es heute vor allem in der Politik. Ob Digitalisierung, Energiepolitik, Europapolitik - es brauche verlässliche Rahmenbedingungen, unter denen Unternehmer weitreichende Entscheidungen treffen können. Anschaulich erzählte Baumann von einer Metzgerei in ihrer Heimat. Das Geschäft gebe es seit 150 Jahren. Es habe alle Krisen und Verwerfungen inklusive zweier Weltkriege überlebt. Nach nur wenigen Monaten Ampel-Koalition stehe das Geschäft nun vor dem Aus. „Go woke, go broke“, das sei leider das bittere Fazit momentaner Regierungspolitik. Deutliche Kritik übte Baumann auch an der Arbeitseinstellung in der Gesellschaft. Vor lauter „Work-Life-Balance“ hätten viele Menschen vergessen, dass harte Arbeit und Fleiß der Weg zum Wohlstand sind. Viele hätten heute eine falsche Anspruchshaltung. In diesem Zusammenhang wurde auch das Bürgergeld scharf kritisiert. Wer arbeitet, dürfe am Ende nicht der Dumme sein. Der Sozialstaat dürfe sich nicht überdehnen. Auch die vielen verschiedenen Förderungen gehörten überprüft. Statt das Geld den Menschen auf der einen Seite wegzunehmen, um es dann über Förderprogramme wieder auszuteilen, sollte mehr Geld bei den Menschen bleiben. Schließlich sei der selbstverantwortliche Mensch unser Leitbild und nicht der Untertan, der zwangsbeglückt werden muss. Das, was die Gesellschaft zusammenhält und weiterbringt, so resümierte Baumann, sei die Freiheit zu unternehmerischen Handlungen.

Auch der Bonner Europa-Abgeordnete Axel Voss richtete eindringliche Worte an die Teilnehmer. Er habe angesichts der linken Mehrheit im Europaparlament wenig Hoffnung für eine bessere Politik. Der Abend klang mit Gesprächen und geselligem Beisammensein aus. Die MIT Bonn wird trotz und gerade wegen der vielen Krisen weiterhin Politik im Sinne der sozialen Marktwirtschaft machen.